Lesetipp:

Der lange Weg zum Anschluss …

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U-Bahn-Alltag am Rathaus SpandauBei der Erwei­te­rung des Ber­li­ner U-Bahn-Net­­zes wur­de kei­ne Stre­cken­ver­län­ge­rung so lan­ge geplant, jahr­zehn­te­lang gewünscht und erst so spät rea­li­siert wie der Anschluss Span­daus an die U-Bahn. Schon kur­ze Zeit nach Eröff­nung der Stamm­stre­cke gab es Bestre­bun­gen, die­se in west­li­cher Rich­tung mit dem Ziel zu ver­län­gern, die Sied­lungs­tä­tig­keit im West­end zu för­dern und letzt­lich auch die nach Ber­lin ori­en­tier­te Havel­stadt Span­dau an die U-Bahn anzu­schlie­ßen. Nach zunächst zügig begon­ne­nen Stre­cken­ver­län­ge­run­gen folg­te die Zäsur des Ers­ten Welt­kriegs; inzwi­schen ver­än­der­te Gege­ben­hei­ten mach­ten den Bahn­hof Ruh­le­ben nach 24 Jah­ren zum vor­läu­fi­gen End­punkt. Das „Drit­te Reich“ ver­folg­te dann ande­re Aus­bau­plä­ne für die Reichshauptstadt.

Preebock in RuhlebenAls man sich nach den Zer­stö­run­gen des Zwei­ten Welt­kriegs wie­der den Aus­bau­pla­nun­gen für das U-Bahn-Netz zuwen­den konn­te, wur­den die­se in erheb­li­chem Maße durch die fol­gen­de Tei­lung der Stadt und die Insel­la­ge West-Ber­­lins beein­flusst. Für den Anschluss Span­daus, der dadurch zum Poli­ti­kum geriet, erga­ben sich dar­aus wei­te­re Ver­zö­ge­run­gen, bis die­ser schließ­lich 1984 – anders als ursprüng­lich geplant – erreicht wur­de. So spie­geln die rund 80 Jah­re, die von den ers­ten Pla­nun­gen bis zur Rea­li­sie­rung des Anschlus­ses Span­daus an die U-Bahn ver­gan­gen sind, sowohl einen bedeut­sa­men Abschnitt der Ver­kehrs­ge­schich­te als auch die sie prä­gen­de Zeit­ge­schich­te wider.

Opulenter U-Bahn-Bau nach Spandau

Peter C. Len­ke:
Der lan­ge Weg zum Anschluss Span­daus an das U-Bahn-Netz

In: „Ver­kehrs­ge­schicht­li­che Blät­ter“, Heft 3/​​2011, S. 58-65

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